Nebenwirkungen von Chemo- & Strahlentherapie auf Zähne | CURAPROX (2024)

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Mundgesundheit

Nebenwirkungen von Chemo- & Strahlentherapie auf Zähne | CURAPROX (35)

Empfindlichkeit, Zähne, Pflege

Die moderne Krebstherapie bietet viele Chancen. Allerdings geht sie nicht ohne Nebenwirkungen an Betroffenen vorbei. Häufig wird der Mundraum besonders in Mitleidenschaft gezogen – auch wenn es sich nicht um einen Hals-Kopf-Tumor handelt. Deshalb spielt die zahnärztliche Betreuung eine besonders wichtige Rolle in der begleitenden Krebstherapie.

Mit welchen Nebenwirkungen im Mundbereich Krebspatient:innen rechnen müssen, wie man sich optimal auf die Therapie vorbereitet, um Nebenwirkungen zu minimieren und wie genau die Zahnpflege während der Krebstherapie aussehen sollte, erfährst du hier.

min read

Apr 2024

  • Nebenwirkungen im Überblick
  • Nebenwirkungen von Chemotherapie
  • Nebenwirkungen von Bestrahlung
  • Prophylaxe

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Apr 2024

Mögliche Nebenwirkungen von Chemo und Bestrahlung im Überblick

Bei der Krebstherapie können im Mundbereich folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Wunde Stellen, die schlecht verheilen
  • Starke Rötungen
  • Brennendes Gefühl
  • Trockener Mund
  • Taubheitsgefühl
  • Geschmacksveränderungen oder Geschmacksverlust
  • Aufgesprungene Lippen
  • Weisse Stellen (Mundpilz)
  • Angeschwollenes Zahnfleisch
  • Zahnfleischbluten
  • Zahnfleischrückgang
  • Geschwüre an der Mundschleimhaut
  • Starke Schmerzen im Mund, Zahnschmerzen
  • Lockere Zähne & Zahnverlust
  • Schluckbeschwerden
  • Absterben des Kiefers (in seltenen Fällen)

Häufig werden diese Symptome als sehr belastend empfunden. Während Entzündungen und Schmerzen in der Regel wieder verschwinden, können andere Symptome wie Mundtrockenheit und Schluckbeschwerden dauerhaft bleiben. Schauen wir uns nun die möglichen Nebenwirkungen nach Behandlungsmassnahme genauer an.

Nebenwirkungen von Chemotherapie im Mundbereich

Bei einer Chemotherapie werden Tumorzellen durch die Gabe von Medikamenten, sogenannten Zytostatika, zerstört. Diese Medikamente greifen Zellen an, die sich besonders schnell teilen. Das trifft einerseits auf Tumorzellen zu, die sich deutlich schneller vermehren als gesunde Zellen. Andererseits gibt es auch gesunde Zellen im menschlichen Körper, die sich überdurchschnittlich schnell teilen und von dem Medikament ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden können: die Zellen der Haarwurzeln, Nägel, Schleimhäute und Blutbildung. Da der Mund-Rachenbereich vor allem aus Schleimhaut besteht, kommen bei einer Chemotherapie Nebenwirkungen im Mund häufig vor – auch wenn sich der Tumor in einem anderen Körperteil befindet. Einige der Nebenwirkungen kommen ebenfalls bei der Strahlentherapie vor.

Mundschleimhautentzündung bei Chemotherapie und Bestrahlung

Sowohl Chemo- als auch Strahlentherapie können Schleimhautentzündungen im Mund (Fachbegriff: orale Mukositis) verursachen. Bei der Chemotherapie sind weniger weisse Blutkörperchen (Leukozyten) im Blut als gewöhnlich. Da sie für die Abwehr von Bakterien, Pilzen und anderen Keimen zuständig sind, bedeuten weniger weisse Blutkörperchen ein erhöhtes Risiko für Entzündungen. Auch eine Bestrahlung kann die Zellen der Mundschleimhaut im bestrahlten Bereich schädigen.

Bei einer konventionellen Chemotherapie entwickeln bis zu 60 Prozent der Patient:innen Entzündungen im Mundraum; bei einer hochdosierten Chemotherapie mit den Substanzen Docetaxel, 5-Fluoruracil und Anthrazykline sind es sogar 70 Prozent. Diese kommt zum Beispiel vor einer Knochenmark- oder Stammzelltransplantation zum Einsatz. Entzündungen im Mund durch Chemotherapie treten besonders häufig an den Wangen oder auf der Zunge auf.

Die Ausprägung der Entzündung reicht von Rötungen und Schwellungen über einen wunden Mund bis hin zu blutenden Geschwüren und kann bei starker Ausprägung sehr starke Schmerzen verursachen, die Essen und Trinken unmöglich machen. In solchen Fällen werden Patient:innen künstlich ernährt.

Ob es bei der Chemotherapie zu einer Mundschleimhautentzündung kommt, hängt zum Teil vom Medikament beziehungsweise der Dosierung ab. Ein erhöhtes Risiko besteht allerdings auch, wenn folgende Faktoren zutreffen:

  • Schlechte Mundhygiene
  • Vorerkrankungen im Mundbereich (zum Beispiel Karies oder Parodontitis)
  • Mundtrockenheit
  • Erbliche Veranlagung
  • Fehlfunktion von Leber oder Niere
  • Chemotherapie oder Bestrahlung in der Vergangenheit

Gut zu wissen:

Was bei einer Mundschleimhautentzündung durch Chemotherapie hilft, erfährst du in unserem Artikel:

Mukositis behandeln und vorbeugen

Zahnfleischentzündungen

Da das Zahnfleisch ebenfalls aus Schleimhaut besteht, kommen bei einer Chemotherapie auch Zahnfleischentzündungen häufig vor. Zahnfleischentzündungen sind die Vorstufe von Parodontitis, einer Entzündung des Zahnhalteapparates, die mit Zahnfleischrückgang einhergehen und im fortgeschrittenen Stadium auch zu Zahnverlust führen kann. Das Risiko zur Entstehung einer Parodontitis ist für Krebspatient:innen erhöht.

Lesen Sie mehr über Parodontitis in unserem Artikel:

Parodontitis: Symptome, Ursachen und die richtige Behandlung

Mundpilz

Durch die entzündete Mundschleimhaut können Krankheitserreger wie Bakterien und Pilze leichter ins Gewebe eindringen und haben dort leichtes Spiel. So kann es zum Beispiel auch zur Bildung von Mundsoor (Mundpilz) kommen. Diese Erkrankung kommt bei Erwachsenen in der Regel nur bei geschwächtem Immunsystem vor und ist sonst eher bei Kleinkindern üblich. Wenn der Mund von Pilz befallen wird, bilden sich weisse Flecken, die nach Abwischen gerötete, wunde Stellen offenbaren.

Nebenwirkungen von Chemo- & Strahlentherapie auf Zähne | CURAPROX (36)

Zahnfleischbluten nach Chemotherapie

Durch eine Chemotherapie kann die Anzahl der Blutplättchen (Thrombozyten) sinken. Das hat zur Folge, dass Betroffene schneller bluten. Die Mundschleimhaut wird dünn und sensibel und das Zahnfleisch neigt zu Zahnfleischbluten – zum Beispiel beim Zähneputzen. Auch eine schlecht sitzende Prothese oder eine scharfe Brotkante können schnell Blutungen verursachen.

Gut zu wissen:

Eine gründliche und gleichzeitig sanfte Zahnreinigung ist essentiell. Das heisst eine Zahnbürste mit sehr weichen Borsten, wie die CS 12460 Velvet von Curaprox, kombiniert mit einer sanften enzymatischen Zahncreme wie der Enzycal und ganz wichtig; gründliche Interdentalreinigung mit perfekt angepassten Interdentalbürsten.

Erbrechen und Übelkeit bei Chemotherapie

Die Medikamente der Chemotherapie können im Gehirn das Brechzentrum aktivieren und dadurch Übelkeit bis hin zum Erbrechen auslösen. Dahinter steckt ein natürlicher Reflex, bei dem der Körper die potenziell schädlichen Stoffe erkennt und sie möglichst schnell wieder ausscheiden möchte. Um diesen Reflex zu verhindern, bekommen Patient:innen bei Bedarf Medikamente, die den Brechreiz unterdrücken (Antiemetika).

Falls diese Medikamente nicht wirken, sollten Betroffene nach dem Erbrechen den Mund gut ausspülen, damit die Magensäure Zähne und Zahnfleisch nicht angreifen kann.

Komischer Geschmack im Mund bei Chemotherapie und Bestrahlung

Viele Krebspatient:innen bemerken nach einer Chemo- oder Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich ein verändertes Geschmacksempfinden. Dabei wird der Geschmack im Mund teils sehr unterschiedlich beschrieben:

  • Schlecht
  • Sauer
  • Süsslich
  • Bitter
  • Metallisch
  • Salzig

Häufig machen Betroffene die Erfahrung, dass bittere Speisen noch bitterer schmecken und süsse Speisen entweder weniger süss oder noch süsser schmecken, als sie eigentlich sind. Lieblingsgerichte können auf einmal versalzen oder zu fad schmecken. Vor allem proteinreiche Nahrungsmittel wie Fleisch und Fisch werden häufig als bitter empfunden.

Kann man durch eine Chemotherapie Zähne verlieren?

Die Antwort auf diese Frage ist nicht ganz eindeutig: Die Chemotherapie greift die Zähne nicht direkt an, allerdings begünstigt sie die Entstehung von Krankheiten, die dann zum Zahnverlust führen können. Einerseits begünstigt eine Chemotherapie Parodontitis, was zu Zahnfleischrückgang und Entzündungen im Kieferknochen führen kann. Im fortgeschrittenen Stadium der Parodontitis sitzen Zähne nur noch locker im Knochen und können auch ausfallen. Andererseits kann eine Chemotherapie auch die Versorgung der Zähne mit Nährstoffen stören, indem sie Blut-, Lymph- und Nervengewebe angreift. So kann es schneller zu chronischen Zahnwurzelentzündungen kommen, die unbehandelt dazu führen, dass der Zahnnerv abstirbt. Als Spätfolge einer Chemotherapie können Zähne also durchaus eher ausfallen oder absterben.

Wenn zusätzlich zur Chemotherapie Medikamente gegeben werden, die das Krebswachstum im Knochen verhindern, kann das die Stabilität des Kieferknochens beeinträchtigen und ebenfalls dazu führen, dass Zähne nur noch locker im Kiefer sitzen. Mehr Informationen dazu findest du im Abschnitt Kiefernekrose.

Nebenwirkungen von Bestrahlung im Hals-Kopf-Bereich

Auch eine Strahlentherapie kann Nebenwirkungen im Mund verursachen und die Zähne beeinträchtigen. Die ionisierende Strahlung zerstört Krebszellen, indem sie Schäden an der DNA verursacht und somit die Zellteilung stoppt. Dadurch wird der bestrahlte Tumor kleiner oder verschwindet sogar komplett. Allerdings beschädigt die Strahlung auch die gesunden Zellen, die getroffen werden. Im Gegensatz zu den mutierten Krebszellen können sich gesunde Zellen allerdings nach dem Schaden in der Regel wieder regenerieren. So verschwinden Mundschleimhautentzündungen und Rötungen im bestrahlten Bereich nach der Behandlung wieder.

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Bei der Strahlentherapie kann es nur zu Nebenwirkungen im Mundbereich kommen, wenn ein Hals-Kopf-Tumor bestrahlt wird. Wenn der Tumor sich in einem anderen Körperteil befindet und nicht parallel auch eine Chemotherapie zum Einsatz kommt, sind keine Schäden an Mund und Zähnen zu erwarten.

Mundtrockenheit nach Strahlentherapie oder Operation

Bei der Bestrahlung von Tumoren im Hals-Kopf-Bereich kann es vorkommen, dass die kleinen oder grossen Speicheldrüsen Schaden nehmen und die Speichelproduktion einstellen. Es kann auch nötig sein, die Unterkieferspeicheldrüse im Zuge einer Neck Dissection zu entfernen. Dabei handelt es sich um einen operativen Eingriff, in dem die Lymphknoten des Halses beidseitig oder einseitig entfernt werden, wenn ein Verdacht auf Metastasenbildung besteht. Da deutlich weniger Speichel produziert wird, bleibt der Mund trocken. Auch bei einer Chemotherapie kann Mundtrockenheit entstehen; bei Bestrahlungen im Kopfbereich ist sie allerdings häufiger und bleibt häufig auch nach der Behandlung noch bestehen.

Betroffene empfinden den trockenen Mund bei Krebs in der Regel als sehr unangenehm, da Speichel sowohl zum Sprechen als auch zum Schlucken und zum Zersetzen von Nahrung notwendig ist. Ausserdem sind die Zähne bei Mundtrockenheit anfälliger für Karies, da die Schutzwirkung des Speichels fehlt und Bakterien so ein leichtes Spiel haben.

Was gegen einen trockenen Mund bei Krebs hilft, erfährst du in unserem Artikel:

Trockener Mund: Ursachen und Abhilfe

Gut zu wissen:

Bei Mundtrockenheit ist eine gründliche Zahnpflege das A und O. Die Zahnpastareihe Enzycal von Curaprox schützt mit drei natürlichen Enzymen nicht nur effektiv vor Karies, sondern regt auch noch die Speichelproduktion an.

Strahlenkaries

Wenn eine Strahlentherapie im Kopf-Hals-Bereich zum Einsatz kommt, besteht ein erhöhtes Risiko für Karies. Deshalb spricht man auch von Strahlenkaries. Die ionisierende Strahlung beschädigt nämlich die Odontoblasten, die nicht nur für die Produktion von Zahnbein (Dentin) zuständig sind, sondern auch eine wichtige Rolle in der Kariesabwehr spielen. Sie bilden eigene Abwehrstoffe und senden Signale an das Immunsystem, um Entzündungen zu bekämpfen. Wenn diese natürlichen Abwehrmechanismen nicht mehr greifen, haben Kariesbakterien leichtes Spiel – vor allem bei Patient:innen die zusätzlich unter Mundtrockenheit leiden.

Wichtig: Während aufwändigere Behandlungen wie Wurzelbehandlungen während einer Krebsbehandlung nicht empfohlen werden, können einfache Füllungen zur Behandlung von Karies problemlos vorgenommen werden. Lass deine Zähne also unbedingt regelmässig kontrollieren.

Was genau Karies eigentlich ist und wie man sie behandelt, erfährst du in unserem Artikel:

Karies: Behandlung und Vorbeugung

Kiefernekrose durch Bestrahlung oder Biphosphonate

Die Kiefernekrose ist die schwerwiegendste Nebenwirkung von Bestrahlungen im Kieferbereich und entsteht, wenn der Kieferknochen beschädigt wurde. Sie kann allerdings auch als Nebenwirkung von Bisphosphonaten auftreten. Dabei handelt es sich um Medikamente, die bei Patient:innen mit Knochenmetastasen eingesetzt werden, um die Knochen zu stabilisieren und den Mineralhaushalt zu regulieren. Je nach Studie liegt die Häufigkeit von Kiefernekrose bei Biphosphonaten bei ein bis zehn Prozent.

Bei einer Kiefernekrose bildet sich der Kieferknochen zurück. Es kommt zu Entzündungen, und Wunden verheilen nicht mehr. Einzelne Zähne oder Implantate sitzen nur noch locker im Kieferknochen. Das Knochengewebe des Kiefers liegt dann frei und kann absterben. Im schlimmsten Fall müssen Teile des Kiefers entfernt und durch eine Transplantation von körpereigenem Gewebe – zum Beispiel aus dem Wadenbein oder Schulterblatt – rekonstruiert werden.

Gut zu wissen:

Falls du Biphosphonate einnimmst, solltest du deinen Zahnarzt unbedingt darüber informieren, da dies grossen Einfluss auf die Wahl der Behandlungsmethode haben kann. Bei einer Kiefernekrose durch Biphosphonate verheilen beispielsweise Wunden nach dem Ziehen von Zähnen sehr schlecht.

Schluckbeschwerden durch Bestrahlung oder Operation

Bei einem Tumor im Kopf-Hals-Bereich ist häufig die operative Entfernung die erste Behandlungsmassnahme. Vor allem bei Mundhöhlenkrebs bedeutet das oft einen Einschnitt in die gewohnte Lebensqualität. Wenn Teile der Zunge oder andere Teile der Mundhöhle entfernt werden, kommt es häufig zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme und auch zu Sprachstörungen.

Nebenwirkungen von Chemo- & Strahlentherapie auf Zähne | CURAPROX (38)

Als Langzeitfolge nach einer Tumoroperation bleiben oft Schluckbeschwerden, da Schlucken ein kompliziertes Zusammenspiel von vielen verschiedenen Muskeln im Mund-Rachen-Bereich ist und involvierte Muskeln während der OP häufig beschädigt werden müssen. Auch bei einer Strahlentherapie kann es zu Schluckbeschwerden kommen.

Die Beschwerden bleiben häufig dauerhaft, können aber durch eine Ernährungsumstellung auf vorwiegend weiche Speisen und Schlucktraining verbessert werden.

Prophylaxe: Wie kann ich die Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie minimieren?

Bei all den beschriebenen Nebenwirkungen besteht eine Gemeinsamkeit: Die Wahrscheinlichkeit, dass sie auftreten, ist deutlich geringer, wenn Mund und Zähne gesund sind. Deshalb ist es bei einer Krebsbehandlung – egal ob Chemo- oder Strahlentherapie oder Kombination – besonders wichtig, in jeder Behandlungsphase besonders auf eine gründliche Mundhygiene und zahnärztliche Kontrolle zu achten.

Vor Behandlungsbeginnt

Direkt nach einer Krebsdiagnose ist der Zahnarzt wohl eine der letzten Personen, an die Betroffene denken. Trotzdem ist es wichtig, möglichst bald einen Termin für einen Checkup auszumachen. Einerseits werden bestehende Erkrankungen wie Karies und Parodontitis durch die Schwächung des Immunsystems sowie Schädigung der Mundschleimhaut und Zähne während der Krebsbehandlung schlimmer. Andererseits ist es nicht empfehlenswert, während einer Strahlen- oder Chemotherapie Zähne zu ziehen oder Wurzelbehandlungen durchzuführen, weil das Infektionsrisiko erhöht ist. Bestehende Probleme sollten also möglichst vor der Krebstherapie behandelt werden, damit Entzündungen sich nicht weiter ausbreiten beziehungsweise erst gar nicht entstehen.

Die Zahnsanierung vor Behandlungsbeginn kann je nach individuellem Zustand folgende Massnahmen umfassen:

  • Behandlung von Karies, Parodontitis und Zahnwurzelentzündungen
  • Entfernung von Zahnbelag und Zahnstein durch professionelle Zahnreinigung (bei Bedarf auch Zahnfleischtaschenreinigung)
  • Abschleifen von scharfen Kanten an Zähnen und Zahnersatz
  • Ziehen von nicht erhaltenswürdigen Zähnen
  • Entfernung von nicht erhaltenswürdigen Implantaten (die bei Strahlentherapie Komplikationen auslösen könnten)
  • Entfernung von Wurzelresten
  • Behandlung von Schleimhautdefekten
  • Behandlung von Druckstellen (bei Prothesen) und Anpassung
  • Fluoridierung der Zähne zum Schutz vor Karies
  • Anfertigung einer Strahlenschutzschiene
  • Anfertigung einer Fluoridierungsschiene

Ausserdem sollte der Zahnarzt betroffene Patient:innen zu einer überdurchschnittlichen Mundhygiene motivieren und über mögliche Nebenwirkungen aufklären, deren Risiko bei schlechter Mundhygiene erhöht ist. Wichtig ist auch, dass die zahnärztliche Behandlung mit der Krebstherapie zeitlich abgestimmt wird und idealerweise ein Austausch zwischen Zahnarzt und behandelnden Ärzt:innen in der Krebstherapie stattfindet.

Gut zu wissen:

Falls du deine Zahnzwischenräume bisher nicht täglich gereinigt hast, solltest du bereits vor Behandlungsbeginn damit anfangen, weil es in den ersten paar Tagen zu Zahnfleischbluten kommen kann, was während der Behandlung sehr ungünstig ist. Wie genau du Interdentalbürsten verwendest, erfährst du hier:

Anleitung: Zahnzwischenräume richtig reinigen

Während der Behandlung

Damit deine Zähne auch während der Chemo- oder Strahlentherapie möglichst wenig Schaden nehmen, kannst du einiges tun:

Zahnpflege bei Krebstherapie

Auch wenn dein Mund durch die Chemo wund ist und du Schmerzen hast, solltest du nicht auf die Zahnpflege verzichten. Bei Schmerzen können Schmerzmittel in Gel- oder Sprayform Abhilfe schaffen. Lass dich am besten von deinem behandelnden Ärzteteam bezüglich geeigneter Mittel beraten.

Deine tägliche Mundhygiene sollte folgende Routinen umfassen:

  • Nach jeder Mahlzeit die Zähne putzen
  • Eine weiche Handzahnbürste verwenden, um das empfindliche Zahnfleisch zu schonen – zum Beispiel die CS 12460 von Curaprox oder nach einer Operation oder bei einer Schleimhautentzündung die CS Surgical von Curaprox; viele Betroffene empfinden elektrische Zahnbürsten während der Krebstherapie als unangenehm.
  • Eine fluoridhaltige Zahnpasta zum Schutz vor Karies verwenden
  • Täglich Zahnzwischenräume mit einer Interdentalbürse reinigen
  • Täglich die Zunge mit einem Zungenschaber reinigen
  • Die Mundschleimhaut regelmässig mit Wasser oder isotonischer Kochsalzlösung befeuchten. Alternativ mit warmem Salzwasser oder abgekühltem Salbeitee gurgeln; bitte auf keinen Fall alkoholhaltige Mundspülungen verwenden.
  • Zahnprothesen häufig reinigen und so selten wie möglich tragen, um Druckstellen zu vermeiden

Gut zu wissen:

Bei Strahlen- oder Chemotherapie solltest du eine Zahnpasta verwenden, die besonders mild ist und deine bereits gereizte Schleimhaut nicht noch durch aggressive Inhaltsstoffe angreift. Die Zahnpasten von Curaprox sind allesamt sanft zu Zahnfleisch und Zähnen und stärken die schützende Wirkung des Speichels mit natürlichen Enzymen.

Zahnschienen bei Bestrahlung

Um Strahlenkaries und Zahnfleischschwund zu verhindern, empfehlen Zahnärzt:innen die tägliche Verwendung von Fluoridierungsschienen. Dabei handelt es sich um eine dünne Zahnschiene aus Kunststoff, die individuell angefertigt wird. Vor dem Schlafengehen füllen Betroffene die Schiene mit einem Fluoridgel und setzen sie für etwa sechs bis zehn Minuten ein. So sollen die Zähne gestärkt werden. Betroffene sollten die tägliche Fluoridierung auch nach der Behandlung fortsetzen.

Wer metallhaltige Füllungen oder Zahnersatz im Mund hat, sollte zusätzlich während der Bestrahlung eine Strahlenschutzschiene tragen. Dadurch soll verhindert werden, dass die umliegende Schleimhaut eine Überdosierung an Strahlen erhält.

Ernährung

Bei Mundschleimhautentzündungen solltest du auf säurehaltige Speisen und Getränke wie Zitrusfrüchte oder Limonaden verzichten. Auch scharfe Lebensmittel sind nicht geeignet. Vorsicht ist ausserdem bei Lebensmitteln mit harten Kanten, wie krosses Brot oder Chips geboten. Betroffene empfinden pürierte oder passierte Speisen häufig als angenehmer.

Während der Chemotherapiegabe oder bei Schmerzen durch eine Mundschleimhautentzündung empfehlen einige Expert:innen das Lutschen von Eiswürfeln. Auch Speiseeis oder gefrorene säurearme Obststücke empfinden viele Betroffene als angenehm und schmerzlindernd. Gegen Mundtrockenheit kann zusätzlich das Lutschen von zuckerfreien Bonbons oder das Kauen von Kaugummi helfen – und natürlich ausreichend trinken (zwei bis drei Liter pro Tag).

Wenn du unter Störungen des Geschmackssinns leidest, kannst du deine Ernährung ein wenig umstellen: Wenn dir rotes Fleisch (zum Beispiel Rind und Schwein) zu bitter schmeckt, kannst du auf Geflügel, Fisch oder Tofu umsteigen oder vermehrt Milchprodukte zu dir nehmen. Du solltest allerdings in jedem Fall darauf achten, genügend Protein zu dir zu nehmen. Zwinge dich aber nicht, etwas zu essen, das dir nicht schmeckt.

Es kann auch helfen, den Mund vor dem Essen auszuspülen oder Plastikbesteck zu verwenden – einige Betroffene bemerken einen metallischen Geschmack beim Essen mit Metallbesteck.

Gut zu wissen:

Der '‘Black is white’ Kaugummi von Curaprox regt nicht nur die Speichelproduktion an, sondern hellt durch Aktivkohle die Zähne natürlich auf. Dabei bietet Xylitol zusätzlichen Schutz vor Karies.

Regelmässige Kontrolle

Während der Chemo- oder Strahlentherapie solltest du dich regelmässig von deinem Zahnarzt untersuchen lassen, damit er eventuelle Entzündungen und Kariesbefall schnell identifizieren und behandeln kann. Allerdings können aufwändigere Behandlungen wie beispielsweise Wurzelbehandlungen während einer Chemo- oder Strahlentherapie nicht durchgeführt werden, weil ein zu hohes Entzündungsrisiko besteht. Einfache Füllungen zur Behandlung von Karies sind allerdings möglich.

Schau dir deinen Mund auch regelmässig selbst genau an, damit du Auffälligkeiten schnell erkennst und behandeln kannst – am besten täglich. Falls du eine Prothese trägst, solltest du sie vorher herausnehmen und deinen Mund dann gründlich vor einem Spiegel bei gutem Licht untersuchen.

Rauchstopp und Verzicht auf Alkohol

Auf Rauchen oder Alkohol solltest du während der Chemo- oder Strahlentherapie nach Möglichkeit komplett verzichten oder den Konsum zumindest sehr stark einschränken. Sowohl Tabak als auch Alkohol belasten den bereits strapazierten Körper zusätzlich.

Nach der Behandlung

Nach der Chemo- oder Strahlentherapie solltest du dich erneut von deinem Zahnarzt untersuchen lassen und in regelmässigen Abständen zur Nachkontrolle gehen. Expert:innen empfehlen eine engmaschige Kontrolle für fünf Jahre. Nach der Krebstherapie kann es sein, dass zahnärztliche Behandlungen wie Wurzelbehandlungen schlechter abheilen.

Gut zu wissen:

Was ist die effektivste Zahnputztechnik? Wir haben uns den aktuellen Stand der Forschung angeschaut und eine Anleitung verfasst:

Anleitung: Richtig Zähne putzen

Quellen

Bilharz, Clemens: Mehr als nur Zahnfleischschwund, on: deutsche-apotheker-zeitung.de.

Centrum für integrierte Onkologie: Beschwerden im Mund nach Chemotherapie.

Cochrane: Bisphosphonate und Denosumab bei Brustkrebs.

The K-word: Zahngesundheit in der Krebstherapie – warum eine gute Zahnpflege jetzt besonders wichtig ist.

Deutsche Krebsgesellschaft (Onko Internetportal): Strahlentherapie, , Geschmacksstörung als Nebenwirkung einer Krebstherapie, Nebenwirkungen einer Chemotherapie in den Griff kriegen

Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz): Zahnpflege und Mundhygiene bei Krebs, Chemotherapie-Medikamente: Wirkstoffe und Nebenwirkungen, Als Krebspatient zum Zahnarzt, Bisphosphonate und Denosumab bei Krebs: Knochen-stabilisierende Therapie, Schleimhautentzündungen bei Krebs: Vorbeugen und lindern, Trockener Mund bei Krebs,

Gently: How to manage the dental treatment of the oncology patients?

informedhealthonline.org: Orale Candidose: Vorbeugung während einer Krebsbehandlung.

Hanssen, Hans-Peter: Odontoblasten helfen dem Gebiss bei der Kariesabwehr, on: deutsche-apotheker-zeitung.de.

Leitlinienprogramm Onkologie: S3-Leitlinie Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen und Supportive Therapie Vorbeugung und Behandlung von Nebenwirkungen einer Krebsbehandlung (Februar 2018). Patientenleitlinie.

Machetanz, Lena: Chemotherapie-Nebenwirkungen, on: netdoktor.de.

Meyer-Radtke, Marion:Krebsmedikament zerstört Kieferknochen, on: welt.de.

Österreichische Ärztezeitung: Chemotherapie: Komplikationen im Mundbereich

Trappe, Christina: Mundsoor, on: netdoktor.de.

ZMK: Zahnmedizinische Betreuung von Patienten unter onkologischer Therapie.

Alle Websites letztmals aufgerufen am 22.10.2023.

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